Salzsensitivitäts-Test
Das „Salz in der Ernährung“ ist ein wichtiges Thema für die Behandlung von internistischen Erkrankungen, wie z.B. Bluthochdruck und auch der Herzschwäche. Häufig spielt der Salzkonsum, im Alltag der Patienten mit Bluthochdruck und Herzleiden, nur eine untergeordnete Bedeutung hat. Seit Jahren gibt es eine Vielzahl von Studien, die klar und deutlich die positive Wirkung einer Salz-reduzierten Ernährungsweise aufzeigen.
Hier einige genannte Fakten der „Deutschen Hochdruckliga“: (1)
1. Unsere durchschnittliche Ernährung enthält mehr als doppelt so viel Salz (NaCl) als zum gesunden Leben notwendig wäre.
2. Der täglich hohe Salzkonsum schädigt Herz, Nieren, Nervensystem und Blutgefäße nachhaltig.
3. Hoher Salzkonsum ruft Herz-Kreislauferkrankungen hervor, die nicht unbedingt mit Bluthochdruck kombiniert sein müssen, sondern durch Salz per se ausgelöst werden können. Salzsensitive Menschen (etwa ein Drittel der Bevölkerung) sind davon besonders betroffen.
4. Auf Salz muss man nicht verzichten, sondern lediglich die Menge reduzieren. Dafür gilt die Regel: Alle natürlichen Lebensmittel sind von Natur aus salzarm (Fleisch, Eier, Mich, Getreide, Obst, Gemüse …). Hingegen sind viele unserer „Fertigprodukte“ (Brot, Wurst, Käse, Pizzen, etc.) salzreich. Daran sollte man einsparen.
5. Ein Forschungsprojekt der Universität Münster hat gezeigt, dass es in der Bevölkerung einen hohen Anteil von Menschen gibt, die salzsensitiv sind (2).
Die hohe Salzbelastung führt bei diesen Menschen nachweisbar zu Schäden, mit Folgen wie einem erhöhten Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt. Es ist deshalb sehr wichtig, diese Patienten zu kennen.
Wird bei einem Patienten eine hohe Salzsensitivität festgestellt, kann man durch gezielte Reduktion des Salzkonsums die Salzsensitivität verringern und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Nierenschäden, Herzinfarkt, Thrombosen, Embolien) senken.
Bislang war die Salzsensitivität in der Praxis nicht messbar. Mit einem einfachen Test ist dies nun über eine Blutentnahme einfach möglich (3).
(1) https://www.hochdruckliga.de/nachricht/salz-und-hochdruck
(2) https://www.medizin.uni-muenster.de/fakultaet/news/schnelltest_zeigt_individuelle_empfindlichkeit_auf_den_blutdrucktreiber_salz.html
(3) https://www.carediag.de/salzbluttest/
Weitere Referenzen:
1. Meneton P, Jeunemaitre X, Wardener HE de, MacGregor GA (2005) Links between dietary salt intake, renal salt handling, blood pressure, and cardiovascular diseases. Physiological reviews 85:679–715.
2. Kotchen TA, Cowley AW, Frohlich ED (2013) Salt in health and disease–a delicate balance. The New England journal of medicine 368:2531–2532.
3. Mozaffarian D et al. (2014) Global sodium consumption and death from cardiovascular causes. The New England journal of medicine371:624–634.
4. Neal B et al. (2021) Effect of Salt Substitution on Cardiovascular Events and Death. The New England journal of medicine 385:1067–1077