Nährstoffe

Welche Rolle spielen Nährstoffe

Welche Rolle spielen Nährstoffe bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Deutschland ist eines der Länder, in denen Nahrungsergänzungsmittel einen hohen Umsatz erfahren.
Für welche Supplements gibt es wirklich Evidenz basierte Studien mit positiven Ergebnissen für bekannte Herz-Kreislauf-Risikofaktoren.

Neben einer optimierten Stoffwechseleinstellung und einer gesünderen Lebensweise, können betroffene Patientinnen und Patienten tatsächlich auch von einer zielgerichteten Versorgung mit Biofaktoren wie Vitaminen und Mineralstoffen profitieren.

Ein Beispiel hierfür ist das „Metabolische Syndrom“, die Vorstufe des Diabetes mellitus, welches mehrere Risikofaktoren in sich vereint:

  • Bauchfettgewebe („abdominelle Adipositas“)
  • Bluthochdruck
  • Störungen des Fettstoffwechsels (vor allem erhöhte Triglycerid- und niedrige HDL-Cholesterinwerte)
  • Erhöhte Nüchternblutzuckerwerte bzw. eine Insulinresistenz

Die „Insulinresistenz“ ist hier der Ursprung der Problematik. Sie führt zu einer gestörten
Glukoseverwertung und einer übermäßigen Insulinproduktion. Dies wiederum beeinträchtigt den Fettstoffwechsel und die Bluthochdruckregulation.

Welchen Stellenwert haben Biofaktoren?

Magnesium
Magnesium spielt eine zentrale Rolle im Insulin- und Glukosestoffwechsel.

  • Ein niedriger Magnesiumspiegel ist eng mit einer schlechteren Blutzuckerkontrolle verbunden
  • Es hilft, den Blutdruck zu regulieren
  • Es verbessert die Lipidprofile – einschließlich der Erhöhung von HDL-Cholesterin und der Senkung von Triglyceriden
  • Es wirkt entzündungshemmend, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern kann
  • Als natürlicher Calcium-Antagonist wirkt Magnesium gefäßerweiternd und blutdrucksenkend, es kann die Herzfrequenz normalisieren und das Herzmuskelgewebe schützen
  • Eine gute Magnesiumversorgung steht zudem mit einer niedrigeren KHK-Mortalität in Zusammenhang
  • Das Risiko für Typ-2-Diabetes wird gesenkt

Der unterer Grenzwert für Serummagnesium liegt bei 0,85 mmol/l. Der Ausgleich eines Magnesiummangels kann durch eine orale Supplementierung in Tagesdosen von rund 300 mg Magnesium erfolgen.

Dabei sollten als Arzneimittel zugelassene Präparate gewählt werden, die sich durch eine hohe Bioverfügbarkeit auszeichnen (zB.: organisch gebundene Magnesiumsalze)
Magnesiumorotat ist durch eine Absorptionsrate von bis 90 % und eine schnelle Wirkstoff-Freisetzung innerhalb von 10 Minuten überzeugen.

Zink
Zink spielt eine entscheidende Rolle in der Regulation des Glukosestoffwechsel

  • Ein Zinkmangel kann zu einer Insulinresistenz beitragen
  • Das Spurenelement wirkt zudem antioxidativ und kann proinflammatorische Zytokine unterdrücken
  • Es kann die Blutzuckerkontrolle und die Parameter des Lipidstoffwechsels verbessern
  • Es kann die Wundheilung und damit die Prävention des diabetischen Fußsyndroms unterstützen
  • Es hat einen präventiven Nutzen für die diabetische Neuro- und Retinopathie

Die höchste und gleichzeitig sichere Dosierung bei langfristiger Einnahme ohne negative gesundheitliche Wirkungen – liegt bei 25 mg Zink pro Tag.

Wenn längerfristig täglich 50 mg Zink oder mehr zugeführt werden, sind Anämien, Störungen im Eisen- oder Kupferhaushalt, des Immunsystems oder des Fettstoffwechsels möglich.
Die akute Form einer Zinkintoxikation mit Übelkeit und Erbrechen, Krämpfen, Durchfall, Inappetenz und Kopfschmerzen tritt (erst) nach Zufuhr von Tagesdosen oberhalb 200 bis 400mg Zink auf.

Vitamin B1
Eine Folge des Diabetes ist die sogenannte „Diabetische Neuropathie“.  Hier spielt Vitamin B1 eine besondere Rolle.

  • Es wird u.a. direkt in den peripheren Nervenzellen gebildet und dient als Coenzym im Kohlenhydratstoffwechsel
  • Bei Hyperglykämie kommt es zu einem vermehrten Vitamin-B1-Bedarf
  • Bei Patienten mit einem Diabetes mellitus kann es krankheitsbedingt zu drei- bis vierfach erhöhten renalen Vitamin-B1-Verlusten kommen
  • Durch gezielte Supplementierung mit dem Provitamin Benfotiamin kann ein nervenschädigender Thiaminmangel ausgeglichen werden
  • Es kann Symptome einer Neuropathie lindern
  • In Studien konnte der Biofaktor im Vergleich zu Placebo die Nervenleitgeschwindigkeit verbessern

Thiamin wird häufig durch Benfotiamin ersetzt, eine lipidlösliche Vorstufe mit 5-fach höherer Bioverfügbarkeit, die auch ohne Transporter direkt ins Blut und von dort wieder in die Zellen der abhängigen Organe gelangt.

Bei Verdacht auf einen Mangel empfiehlt sich daher ein Therapieversuch mit oral verabreichtem Vitamin B1 in Form von Benfotiamin.

Verschiedene randomisierte Studien prüften unterschiedliche Tagesdosen, und die optimale Dosis wurde bei zweimal täglich 300 mg Benfotiamin angegeben.

Vitamin B12
Vitamin B12 wird in Leber und Muskulatur gespeichert. Dadurch entwickeln sich Mangelsymptome erst über Wochen und Monate mit anfangs unspezifischen Beschwerden wie Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsstörungen und Gangunsicherheit.
Bei unbehandeltem Vitamin-B12-Mangel können sich allerdings schwerwiegendere Störungen entwickeln:

  • Blutbildungsstörung im Knochenmark (megaloblastäre und hyperchrome makrozytäre Anämie)
  • Zentrale und periphere Nervensystemschädigungen (Polyneuropathien)
  • Zerebrale und kognitiven Dysfunktionen


Mögliche Ursachen eines Vitamin-B12-Mangels:

  • verminderte alimentäre Zufuhr
    – vegane und vegetarische Ernährung bzw. geringer Fleischkonsum
    – generelle Mangelernährung bei Diät oder malignen Erkrankungen
  • Resorptionsstörungen
    – Magen-Darm-Erkrankungen: wie Zöliakie, Morbus Crohn, Reizdarmsyndrom oder Helicobacter- pylori-Infektionen
    – Gastrektomie, bariatrische Chirurgie (Magenverkleinerungen)
    – Alkoholabusus
    – Pankreasinsuffizienz (Bauchspeicheldrüsenschwäche)
  • Störungen der Vitamin-B12-Verwertung
    – Lebererkrankungen, Niereninsuffizienz
  • Pharmakotherapie
    -Protonenpumpenhemmer, H2-Rezep-tor-Antagonisten und Antazida: Reduktion der Magensäureproduktion, was die Freisetzung von Vitamin B12 aus der Nahrung erschwert
    – Antibiotika
    – Metformin (antidiabetisches Medikament)

Der Ausgleich des Vitamin-B12-Mangels in Tagesdosen von 1.000 μg ist durch die Möglichkeit einer hochdosierten oralen und gut verträglichen Darreichungsform erleichtert worden.

Der niedergelassene Arzt 02/2025



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