Plötzlich schmerzt das Großzeh-Grundgelenk oder auch der Ellenbogen. Manche kennen den plötzlichen Gichtanfall. Im Vorfeld war es vielleicht der Alkoholgenuss oder auch eine üppige Mahlzeit. Die Harnsäure im Blut steigt.
Hier kommen die Purine ins Spiel!
Was sind Purine?
Purine sind im Grunde ein wichtiger Bestandteil der Körperzellen, u. a. als Komponenten unserer Erbinformation. Wenn Körperzellen absterben, gelangen Purine aus dem Zellkern ins Blut. Dort werden sie allmählich abgebaut und mithilfe zahlreicher Enzyme zu dem Endprodukt Harnsäure umgewandelt. Überschüssige Harnsäure wird über die Nieren als Urin ausgeschieden.
Manchmal werden Purine dem Körper in zu großen Mengen von außen durch die Nahrung zugeführt. Dies kann dann zu einem raschen Anstieg und einer Überlastung des Körpers mit der Harnsäure führen. Die Nieren können dann diese Mengen nicht mehr ausreichend ausschieden. Ein Gichtanfall kann resultieren.
Noch gefährlicher sind die erst vor wenigen Jahren neu entdeckten Folgen der erhöhten Harnsäurewerte. Harnsäure fördert die sogenannte stille Entzündung („silent inflammation“) in unserem Körper. Diese stille Entzündung wurde mittlerweile als Hauptverursacher von praktisch allen chronischen Krankheiten nachgewiesen – von Zuckerkrankheit über Arterienverkalkung bis hin zu Demenz und Parkinson.
Bei einer Vorbelastung sollte deshalb auf entsprechende Nahrungsmittel geachtet werden.
Nahrungsmittel, die wenig Purin enthalten
- Forelle, Matjes mit Haut, Ölsardinen, Sprotten, geräuchert
- Muscheln
- Innereien (Leber, Bries, Herz, Nieren)
- fettreiches Fleisch, wie Haxe, Gans, Ente
- Speck, Schweine- und Gänseschmalz, Butterschmalz, Mayonnaise
- fettreiche Wurst (zum Beispiel Bratwurst, Mettwurst, Salami, Leberwurst)
- Alkohol, insbesondere Bier (auch alkoholfreies) und Weine
- Softdrinks und Fruchtsäfte mit zusätzlichem Fruchtzucker (Fruktose)
- Hefe und Produkte daraus wie Hefeextrakt, Instantbrühwürfel
Nahrungsmittel, die wenig Purin enthalten
- Gemüse aller Art und Speisepilze, z. B. Kartoffeln, Rüben, Rettich, Rote Bete, Kohlgemüse, Blattgemüse, Salate, Paprika, Tomaten, Gurken, Champignons, Steinpilze
- Nüsse und Samen, z. B. Haselnüsse, Walnüsse, Mandeln, Kürbiskerne, Leinsamen, Sesam
- Obst, z. B. Beeren, Melonen, Pfirsiche, Kirschen, v. a. Sauerkirschen, Pflaumen, Birnen, Grapefruit, Ananas
- hochwertige pflanzliche Öle, z. B. kaltgepresstes natives Olivenöl extra vergine, Leinöl, Sesamöl, Mandelöl, Kokosöl
- Getreideprodukte in Maßen, z. B. Reis, Hirse, Nudeln, Roggenvollkornbrot
- Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen, Erbsen, Soja in Maßen
- Sonstiges wie Eiweiß und pflanzliche Milch-Alternativen (Hafer- oder Mandelmilch)
- Getränke: Wasser, Tee, Gemüsesaft
Vitamin C
Aus einer Studie mit einer Beobachtungsdauer von 20 Jahren geht hervor, dass eine erhöhte Vitamin-C-Zufuhr mit einem geringeren Gichtrisiko assoziiert ist. Vitamin C erhöht die Ausscheidung von Harnsäure.
Übergewicht reduzieren:
Vermeiden Sie Übergewicht.
Regelmäßige körperliche Aktivität: Aus einer Studie mit männlichen Läufern/Joggern geht hervor, dass bei Männern, die körperlich aktiv sind, die ein ideales Körpergewicht halten und die eine obst- und gemüsereiche und fleisch- und alkoholarme Ernährung aufweisen, ein geringeres Gichtrisiko besteht.